Den ersten entscheidenden Eindruck über eine unbekannte Person bilden wir uns in den ersten Minuten, und zwar nicht allein aufgrund von Worten. Sprache übermittelt Informationen, aber Körpersprache spiegelt, auch unbewusst, die inneren Emotionen und Haltungen wider. Schätzungsweise findet zwei Drittel aller Kommunikation nonverbal statt, auch im Geschäftsleben.

Händeschütteln als Mittel zur Kontrolle

Wenn Menschen offen und ehrlich sein wollen, wenden sie dem Anderen oft eine oder beide Handflächen zu. Dies ist eine Geste, aus der Sie schließen können, ob jemand die Wahrheit sagt. Jemand, der etwas verbergen möchte, verbirgt auch meist seine Hände, etwa in den Hosentaschen. Ein Geschäftsmann oder Verkäufer kann die Handflächen seines Kunden beobachten, wenn dieser Einwände dagegen vorbringt, ein Produkt zu kaufen. Denn wenn jemand triftige Gründe hat, wird er normalerweise seine Handflächen zeigen.

Mit den Handflächen können Sie aber noch andere machtvolle Signale senden, wenn es darum geht, Anweisungen zu geben oder Autorität zu zeigen: Eine Handfläche, die nach oben zeigt, ist eine unterwürfige, nicht bedrohliche Geste, da sie an die Geste eines Bettlers erinnert, oder zeigt, dass man unbewaffnet ist. Wenn Sie diese Geste benutzen, zeigen Sie in Verhandlungen Gesprächsbereitschaft und dass Sie bereit sind zuzuhören. Wenn die Handfläche jedoch nach unten zeigt, projiziert dies Autorität. Der Andere empfindet Sie dann eher als autoritär oder Befehlshaber. Eine gleichgestellte Person sollten Sie also eher mit der Handfläche nach oben zu etwas versuchen zu bewegen, statt mit der Geste der Handfläche nach unten. Sonst wird sich diese Person womöglich eher widersetzen.

Wenn Sie sogar die Handfläche schließen, und den Zeigefinger erheben oder damit gestikulieren, wird das als noch bedrohlicher, als Angriff und jedenfalls negativ empfunden, in manchen Ländern sogar als Beleidigung.

Im Geschäftsleben ist der Handschlag oder das Händeschütteln zur Begrüßung und zur Verabschiedung weit verbreitet. Hier müssen Sie darauf achten, welches Signal Sie beim Handschlag übermitteln. Dominanz übermitteln Sie, indem Sie beim Handschlag Ihre Handfläche nach unten in den Handschlag hinein drehen. Der unterwürfige Handschlag ist das Gegenteil hiervon, nämlich wenn Sie Ihre Handfläche beim Handschlag nach oben drehen, und dem Anderen die Oberhand geben.

Frauen sollten im Geschäftsleben darauf achten, keinen zu kraftlosen Handschlag zu geben. Der Gegenüber versteht dies nämlich als weibliches Signal, und nimmt diese Frau nicht ernst oder versucht sie zu dominieren.

Bei einem Handschlag, der Gleichrangigkeit vermittelt, befinden sich beide Handflächen in senkrechter Position.

Was sollten Sie tun, wenn Sie einen dominanten Handschlag erhalten, und Sie nicht einfach die Hand umdrehen können? Hier sollten Sie mit dem linken Fuß zuerst an den anderen herantreten, wenn es zum Handschlag kommt (meist treten die Leute hier mit dem rechten Fuß voran). Als nächstes machen Sie einen Schritt vorwärts mit Ihrem rechten Bein, und treten so näher in seinen Bereich hinein, und schütteln dann seine Hand. Dabei können Sie den Handschlag wieder in die Senkrechte bringen, oder sogar zu Ihren Gunsten drehen.

Beim Handschlag beide Hände benutzen, also auch die linke Hand dazu legen, um besonders vertrauenserweckend und ehrlich zu erscheinen, sollten Sie nur bei guten Bekannten. Nicht jedoch bei Leuten, die Sie im Geschäftsleben gerade erst treffen. Denn dort können Sie den gegenteiligen Effekt erzielen, nämlich dass diese misstrauisch werden und Ihre guten Absichten in Frage stellen.

Der Vorteil der linken Seite

Wenn sich zwei politische Führer oder Geschäftsleute vor Publikum oder Fotografen die Hände geben, wird derjenige, der für den Zuschauer zur Linken steht, als dominanter wahrgenommen. Denn seine Handfläche scheint nach unten zu zeigen. Wollen Sie diesen Eindruck erwecken, dann kommen Sie von der linken Seite herein.

Lächeln und Lachen

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Lächeln und Lachen sind zunächst Signale, dass jemand glücklich oder zufrieden ist. Sie sind jedoch auch ein unterwürfiges Signal. Untergeordnete Menschen lächeln mehr in Gegenwart von dominanten und überlegenen Menschen, vor allem in Konfliktsituationen.

Frauen lächeln im Geschäftsleben weit mehr als Männer, was sie als untergeordnet oder unterwürfig erscheinen lassen kann. Frauen sollten daher versuchen, weniger zu lächeln, wenn sie es im Geschäftsleben mit einem dominanten Gegenüber zu tun haben.

Armsignale

Durch das Verschränken der Arme vor der Brust bilden Sie eine Barriere, die Unerwünschtes oder eine Bedrohung abblocken soll. Andere reagieren darauf eher negativ. Vermeiden Sie diese Geste, außer es ist Ihre Absicht, dem Gegenüber zu zeigen, dass Sie nicht einverstanden sind oder nicht teilnehmen wollen. Wenn Sie hingegen jemanden sehen, der die Arme verschränkt, können Sie annehmen, dass Sie etwas gesagt haben, womit der andere nicht einverstanden ist. Sie sollten dann herausfinden, warum der Andere die Arme verschränkt, und die Person versuchen empfänglicher für Ihre Argumente zu machen. Ein einfacher Trick von Verkäufern oder Händlern ist es, dem Anderen etwas zu halten zu geben, etwa einen Stift, ein Buch oder Papier, um seine verschränkten Arme zu öffnen. Oder Sie benutzen selber die Geste mit den Handflächen nach oben, und fragen, was der andere wissen möchte oder für eine Meinung hat.

Der Boss und die Belegschaft

Im Geschäftsleben beeinflusst auch der Status die Gesten, die man mit den Armen macht. Eine überlegene Person zeigt ihre Überlegenheit dadurch, dass sie nicht die Arme verschränkt, und hierdurch sagt: ich habe keine Angst, deshalb kann ich meinen Körper offen und verletzlich lassen. Wenn der Unternehmensführer oder ein hoher Manager neue Mitarbeiter trifft, tritt er, nach einem dominanten Handschlag, etwas beiseite, mit den Armen an der Seite oder hinter dem Rücken. Dagegen verschränken die neuen Mitarbeiter in der Regel ganz oder teilweise die Arme, da sie in Anwesenheit des Vorgesetzten eher Besorgnis oder Furcht fühlen.